Papierbilder aus dem Netz
Fotolabors setzen vermehrt auf Internet-Kunden
Von Dominik Landwehr
Erschienen in Infoweek Mai 2001
Die Digitalfotografie
ist alltagstauglich geworden. Die Gründe dafür sind nicht nur bei den
besseren und günstigeren Kameras, sondern auch bei neueren Möglichkeiten
bei der Verarbeitung von digitalem Bildmaterial zu suchen. Die Dateien
können via Internet übermittelt werden - dem Print aus dem Fotolabor sieht
man die digitale Herkunft des Bildes nicht mehr an. Die Preise dieser
neuen Dienstleistung sind absolut konkurrenzfähig und günstiger als der
Druck via Tintenstrahldrucker zuhause!
Es ist noch nicht lange her, da galten
Digitalkameras als Spielzeuge für Computer-Fans. Ihrer geringen Auflösung
wegen waren digitale Bilder für kaum mehr als für eine Publikation im
Internet zu gebrauchen. Das hat sich radikal geändert: Eine digitale Kamera
kostet zwar auch heute noch einiges mehr als ein analoges Modell. Bereits
eine Kamera im mittleren Preissegment liefert aber gestochen scharfe Bilder
- die Qualität ist so gross, dass nun auch traditionelle Farblabors sich
für diesen Trend zu interessieren beginnen.Wer sich fürs Labor entscheidet hat wiederum die Auswahl: Entweder
er bringt das Speichermedium selber vorbei oder er schickt die Dateien
über das Internet. Eine Reihe von Firmen bieten diese Dienstleistungen
heute an.
Problemlose Datenübertragung
Photocolor Kreuzlingen - einer der grössten in der traditionellen
Branche - offeriert den Service seit einem Jahr und baut diese Dienstleistung
zur Zeit aus. Marketing-Leiter Karsten Peters will zwar keine Zahlen nennen,
spricht aber insgesamt von einer "positiven Entwicklung". Vor allem in
den letzten Monaten sind die Zuwachsraten nach oben geschnellt. Ganz ähnlich
tönt es übrigens bei Colormailer. Nico Lugt, Direktor und Mitgründer will
keine Zahlen nennen, verweist aber auf ein Wachstum von 25 Prozent pro
Monat. Eine stolze Zahl - allerdings dürften die effektiven Volumen noch
sehr klein sein.
Photocolor Kreuzlingen arbeitet mit einer proprietären Software
von Photowire, die zuerst heruntergeladen und danach auf dem Computer
installiert werden muss (Windows Datei 1,6 MB, Mac 0.9 MB). Das Programm
erlaubt die Auswahl der Dateien auf der Harddisk und integriert in jedem
Stadium eine Vorschau-Funktion. Dies ist unerlässlich für ein komfortables
Übertragen der Bilddateien. Auch die Beschneidung der weissen Ränder,
die unter Umständen entstehen können, ist problemlos möglich. Unsere 600
KB grossen Probefotos waren per ISDN in je einer Minute überträgen. Wer
20 und mehr Bilder aufs Mal übertragen will muss die Verbindung schon
mal eine halbe Stunde offen halten und wählt aus Rücksicht auf den Geldbeutel
mit Vorteil die günstigen Nacht- oder Wochenendstunden für den Upload
der Dateien. Die Photowire Software reagiert auf einen allfälligen Unterbruch
gutmütig und erlaubt einen Wiedereinstieg ohne dass man nochmals von vorne
anfangen muss. Der Kunde erhält die Bilder - genau gleich wie bei einer
traditionellen Entwicklung - in einem dekorativen Umschlag nach zwei Werktagen.
Keine Unterschiede zu traditionell aufgenommenen Bildern
Und wie sieht es mit den Resultaten aus? -Wir haben unsere Versuche mit Bilddateien einer 1 Megapixel Kamera
(Sony PC 100), einer 2,4 und 3,3 Megapixel Kamera gemacht (Olympus C 2000
und 3040). Die Papierbilder der Grösse 10 x 15 respektive 11 x 15 aus
der 1 Megapixel Kamera verrieten gelegentlich ihre digitale Herkunft indem
sie runde Begrenzungen leicht treppenartig wiedergaben. Oft wirkten sie
zudem eigentümlich flach und farblos, zumal bei der kleinsten möglichen
Auflösung von 640 x 480 Pixel. Etwas besser wirkten Bilder in der nächst
höheren Auflösung von 768 x 1024. Vorläufiges Fazit für die 1 Megapixel:
Solange die Bilder bei unproblematischen Lichtverhältnissen aufgenommen
wurden, sind die Resultate zufriedenstellend, wenn auch nicht gerade berauschend.
Fairerweise muss hier allerdings angemerkt werden, dass auch in der analogen
Welt nicht alle Kameras tolle Resultate liefern. Bei den Bildern aus den
beiden leistungsfähigeren Kameras sich diese Einschränkungen nicht mehr
mehr:
Auch aussenstehende Beobachter konnten den Papierbildern ihre
digitale Herkunft nicht mehr ansehen. Hier arbeiteten wir mit einer Auflösung
von 1200 x 1600 respektive mit 2048 x 1536 Pixeln. Die besten Resultate
lieferten übrigens nicht Bilder, die im grellen Sonnenschein fotografiert
wurden, sondern Bilder, die bei relativ flachen Lichtverhältnissen entstanden.
Dies hat allerdings nicht primär etwas mit der Entwicklung im Labor zu
tun sondern ist eine Eigenheit der heutigen CCD-Sensoren: Digitalkameras
verarbeiten harte Kontraste schlecht. Bilder aus Digitalkameras enthalten
etwa 10 bis 20 mal l weniger Bildinformationen als Fotos aus Kleinbildkameras.
Darum lassen sie sich auch nicht beliebig vergrössern. Die Obergrenze
für ein optimales Ergebnis liegt bei für eine 3,3 Megapixel Kamera heute
bei 13x18, unter sehr guten Bedingungen lassen sich sogar Vergrösserungen
von 20x30 machen. Eine Übersicht über diese Grenzwerte findet sich unter
www.digitalkamera.de/Info/Tip/Tip19990802-de.htm.Solche Werte, so der Photocolor-Mann Karsten Peters, sind jedoch
recht theoretisch, ein Versuch lohnt sich darum allemal.
Proprietäre Software und browserbasierte Lösungen
Ganz ähnlich wie der Service von Photocolor Kreuzlingen funktionniert
auch der Digitalfoto-Service von Fotolabo und Colormailer, der mit einer
Reihe von Fotofachgeschäften zusammenarbeitet. Das Tool, das diese Firmen
verwenden, stammt übrigens von der in Genf domizilierten Firma Photowire.
"Weltweit arbeiten bereits 100 Labor in 20 Ländern mit unserer Software",
erklärt uns Verwaltungsrats-Präsident Alain Tawil-Kummermann. Es mag überraschten,
dass die proprietäre Lösung bei einigen Anbietern beliebt ist. Dahinter
stecken, so der Photocolor Mann Karsten Peters, primär Marketing-Überlegungen:
"Wir haben damit die Möglichkeit, unsere Marke eindeutiger zu profilieren
und beim Kunden zu verankern". Oder im Klartext: Wer diese Software einmal
auf seinem Computer installiert hat, wird nicht so schnell zu einem anderen
Anbieter wechseln. Kundenbindung ist das Ziel. Die Kunden scheinen es
nur bedingt zu schätzen - der Branchenpionier Colormailer erlaubt seit
kurzem alternativ auch den Upload von Bilddatein via Browser. Auch Epa
arbeitet mit einer browserbasierten Lösung, die allerdings noch einige
Schönheitsfehler aufweist: Wer mehr als ein Bild abschicken will - und
das dürfte wohl die Mehrheit der Kunden sein - muss sich allerdings ein
kleines Applet laden. Ein gravierender Nachteil hat diese Anwendung: Sie
erlaubt keine Grössenanpassung und die ärgerlichen weissen Rändern lassen
sich damit nicht immer vermeiden. Immerhin: Die Fotos, die wir dort bestellten,
waren nach drei Werktagen in unserem Briefkasten! Ebenfalls mit einer
browserbasierten Lösung arbeitet Kodak Schweiz. Auch hier muss zuerst
ein Applet geladen werden. Diese Lösung ist nicht nur elegant sondern
auch schön und integriert bei jedem Schritt die Thumbnail-Ansicht der
Bilder. Kodak verrechnet die Kosten per Kreditkarte, währenddem Photocolor
Kreuzlingen, Colormailer und Epa dem Kunden eine Rechnung schicken. Das
mag etwas altertümlich anmuten hat aber unzweifelhaft einen grossen Vorteil:
Ohne gelieferte Ware fliesst auch kein Geld.
Attraktive Dienstleistung
Ganz klar: Diese Dienstleistung hat ein grosses Potential, denn
egal ob analog oder digital erzeugt, als Kunde möchte man in vielen Fällen
ein Papierbild nicht missen. Attraktiv ist die neue Dienstleistung auch
finanziell: Die Preise für Fotoprints, deren Daten digital übermittelt
wurden, liegen bei 55 Rappen pro Bild. Die Bearbeitungsgebühr übersteigt
vier Franken nicht. Die anfallenden Telefonkosten dürften sich im Rahmen
halten, wenn die Dateien abends oder nachts übertragen werden. Die Vorteile
dieser Methode liegen auf der Hand: Der Kunde bezahlt nur für jene Bilder,
die er wirklich will. Folgende Rechnung mag dies verdeutlichen: Ein Farbfilm
kostet heute rund fünf Franken - die Entwicklung zwischen 20 und 25 Franken,
total also 30 Franken. Damit erhält der Kunde 36 Bilder. Kaum einer klebt
sich aber alle 36 Bilder ins Album, in der Regel begnügt man sich mit
einer Auswahl. Wer mit einer Digitalkamera knipst kann sich aus einem
Pool von 100 oder mehr Bilder die 10 besten Fotos aussuchen und als Papierbilder
drucken lassen. Kostenpunkt mit Bearbeitungs- und Versandspesen: knapp
15 Franken! Auch Kleinlabors, wie sie sich in der Regel in Einkaufszentren
befinden, verarbeiten Digitalbilder. Sie sind aber deutlich teurer als
Grosslabors. Zudem erlauben sie meist keine Eingriffe in die Dateien:
Der Kunde liefert die Bilder auf einem Speichermedium an und holt die
Papierbilder einen Tag später wieder ab. Damit sind solche Labor keine
Alternative, wenns einmal wirklich eilt.
Lösung für Profis?
Eine weitere Alternative ist schliesslich das Profi-Labor wie zum
Beispiel das Studio 13 in Zürich: "Wir verarbeiten schon seit Jahren digitale
Daten", erklärt Geschäftsleiter Andreas Neef. Vergrösserungen dieses Fachlabors
werden unter anderem für Leuchtkästen, für Messen und Ausstellungen oder
für die Kinowerbung benötigen. Und die Dateien für solche Vergrösserungen
werden schnell einmal unhandlich: 20 MB schickt niemand per via Internet.
"Kurier ist hier meistens das schnellste", sagt der Studio 13 Geschäftsleiter.
Dafür hat der Kunde Einfluss auf alle Kenngrössen. Geschäftsleiter Neef:
"Jedes Foto ist ein Massanzug".
Tintenstrahl Drucker als Alternative
Papierbilder lassen sich natürlich auch weiterhin mit einem Drucker
zuhause erzeugen. Wer etwa aus beruflichen Gründen auf hohes Tempo angewiesen
ist und seinen Drucker ausschliesslich für Fotos einsetzt, wählt einen
spezialisierten Foto-Drucker wie etwa den Sony DPP-SV55. Ein solcher Drucker,
der mit dem Thermosublimations-Verfahren arbeitet, kostet rund 1000 Franken.
Günstiger fährt man mit einem Tintenstrahl Drucker, der sich auch als
Korrespondenz-Printer einsetzen lässt. Wir machen mit einem brandneuen
Epson Stylus Photo 890 die Probe aufs Exempel (Richtpreis: 497 Franken).
Unsere Probebilder drucken wir auf Epson Hochglanz Fotopapier aus. Dank
der mitgelieferten Konfektionierungs-Software (Epson Photo Quicker 2.0)
geht das im Nu: Man braucht lediglich das Format zu wählen und das Papier
einzulegen: Der Printer druckt auf Wunsch auch randlos, zudem verarbeitet
er auch Fotopapier auf Rollen. Im Gegensatz zu den Bildern aus dem traditionellen
Labor muss der Benutzer hier am Schluss noch einmal zur Schere greifen,
um die Bilder, die in der Regel auf A4 Papier gedruckt werden, zu trennen.
Die Resultate in verschiedenen Formaten dürften auch Tintenstrahl-Skeptiker
überzeugen. Erst wenn man die Prints aus dem Labor neben die Prints aus
dem Drucker legt, fallen kleine Unterschiede auf: Die Tintenstrahl-Prints
sind vielleicht eine Spur weniger brillant. Das darf nicht erstaunen,
werden die Bilder doch mit zwei total verschiedenen Technologien produziert.
Unsere Begeisterung für diese Art der Bildberproduktion erhält
allerdings einen Dämpfer, als der Tintenstand-Melder unseres Epson Deskjets
nach knapp 20 Ausdrucken A4 Ebbe im Farbtank anzeigt. Papierbilder aus
dem Tintenstrahl Drucker sind teurer als jene aus dem Farblabor. Allein
schon das Spezialpapier schlägt mir rund einem Franken pro A4 Bogen zu
Buche. Ingesamt errechnen wir einen Preis von 80 Rappen bis einem Franken
für ein Papierbild in der Grösse 9 x 13. Dem stehen 55 Rappen beim Grosslabor
gegenüber. Was weit schwerer wiegt ist allerdings die fehlende Haltbarkeit:
Papierbilder aus dem Tintenstrahldrucker sind nicht resistent gegen ultraviolette
Strahlen und lassen sich (noch) nicht sehr lange aufbewahren. Trotzdem
ist auch das Papierbild aus dem Homedrucker eine attraktive Lösung: Denn
nur sie erlaubt es schon nach wenigen Minuten ein fixfertiges Papierbild
in den Händen zu halten. Dieses Argument überzeugt offenbar eine wachsende
Zahl von Kundinnen und Kunden, denn die Modellvielfalt im Bereich der
günstigen Tintenstrahl Drucker ist schon heute fast unüberblickbar. Und
auch hier gibt es vielversprechende Entwicklungen: Drucker der neusten
Generation wie beispielsweise der neue Epson Stylus Foto 895 machen den
Computer überflüssig: Der Drucker holt sich die Daten via Adapter direkt
aus dem Speichermedium der Kamera. Fazit:
Erst die hochwertigen Papierbilder zeigen, was die Digitalfotografie
wirklich taugt. Gerade im Home-Bereich erweist sie sich darum als brauchbare
Alternative zur traditionellen Fotografie. Es darf nicht überraschen,
wenn diese Feststellung den Boom bei den digitalen Fotoapparaten noch
verstärkt.
Dominik Landwehr
Interview
mit
Carsten K.Peters, Leiter Marketing Photocolor Kreuzlingen AG
Infoweek: Sie bieten
seit Juli 2000 die Möglichkeit für digitale Prints an. Welche
Erfahrungen haben sie damit gemacht?
Peters: Insgesamt
haben wir sehr positive Erfahrungen gemacht. Genaue Zahlen will ich nicht
nennen, aber das Interesse für diese Dienstleistung hat seit der
Einführung kontinuierlich zugenommen.
IW: Nicht alle
Kunden merken, dass man mit Ihrer Software die weissen Ränder abschneiden
kann.
Peters: Weisse Ränder entstehen, wenn das Aufnahme-Format und das
Papierfoto-Format nicht deckungsgleich sind. Da die Bilder von Digitalkameras
in der Regel ein Seitenverhältnis von 3:4 haben und nicht 2:3 wie
das bei der traditionellen Fotografie üblich ist, haben wir auf zwei
neue Papierformate umgestellt (11x15 und 13x17), die dem Digitalkamera-Format
entsprechen. Dadurch verringert sich die Notwendigkeit, weisse Ränder
zu eliminieren.
IW: Photocolor
Kreuzlingen verwendet - wie viele andere Anbieter auch - eine proprietäre
Software der Genfer
Firma
Fotowire, die sich der Kunde von der Photocolor-Website herunterladen
muss. Aus Kundensicht wären aber browserbasierte Lösungen wie
dies etwa die Epa anbietet, einfacher.
Peters: Zum einen
zeichnet sich die von uns verwendete Software durch ihre Verlässlichkeit
und die einfache Handhabung aus. Zum anderen haben wir damit natürlich
die Möglichkeit, unsere Marke eindeutiger zu profilieren und beim
Kunden zu verankern.
IW: Sie bieten
im Moment zwei Formate an: 11x13 und 13x15. Warum diese Zurückhaltung?
Peters: Dies hat weniger
mit Zurückhaltung zu tun, als mit unserer Zielsetzung, erst einmal
Top-Fotoqualität sicherzustellen bevor wir das Produktionsprogramm
ausweiten. Unser Ziel haben wir erreicht: in einem grossen Test mit vielen
Online-Anbietern wurden wir für die beste Bildqualität ausgezeichnet.
In diesen Tagen haben wir auf zwei neue Formate umgestellt, ein weiteres
Format ist denkbar. Was wir wohl nicht anbieten werden sind Poster, T-Shirts,
Tassen und ähnliche Gadgets.
IW: Welche Rolle
spielen technische Argumente: Man kann Bilder aus digitalen Kameras bekanntlich
nicht nach Belieben vergrössern.
Peters: Das ist richtig.
Die Software, die wir verwenden, warnt daher den Kunden, wenn die Datei
im Verhältnis zur gewünschten Vergrösserung zu klein ist.
Allerdings haben wir aber auch die Erfahrung gemacht, dass die Zusammenhänge
nicht direkt linear sind. Es gibt Bilder, die mit einer einfachen 1 Megapixel-Kamera
gemacht sind, die sich problemlos vergrössern lassen. Alles hat natürlich
seine Grenzen, ich spreche hier selbstverständlich nicht von Postern
der Grösse 20x30 und mehr.
IW: Wie geschieht
die Verarbeitung der digitalen Daten? - Ist sie in die traditionelle Verarbeitung
integriert?
Peters: Nein, aus
verschiedenen Gründen - insbesondere wegen der leider noch geringen
Mengen - sind das bei uns zwei getrennte Prozesse.
IW: Ist der Ausdruck
von digitalen Bildern via Tintenstrahl-Drucker für Sie eine Konkurrenz?
Peters: Nein, denn
es ist in der Regel qualitativ unbefriedigend, aufwendig und zu teuer,
Fotos mit einem Tintenstrahl-Drucker herzustellen.
IW: Warum bietet
Photocolor Kreuzlingen keine Online-Fotoalben an?
Peters: Online-Fotoalben
kostenlos anzubieten, so wie es momentan auf dem Markt passiert, halten
wir nicht für einen gangbaren Weg. Solche Angebote sind hinsichtlich
Entwicklung, Bereitstellung und Pflege sehr kostenintensiv. Die Frage
ist, ob der Anwender-Nutzen so gross ist, dass genügend Kunden auch
bereit sind, für eine solche Dienstleistung zu bezahlen. Ich bin
mir nicht sicher, ob digitale Fotoalben mehr ein "nice to have"
als ein "need to have" sind. Wir beobachten auch hier die Entwicklung
sehr genau, um schnell mit einem entsprechenden Angebot auf einen sich
konkret entwickelnden Bedarf zu reagieren.
IW: Wann wird die
digitale Fotografie die traditionelle Fotografie verdrängen?
Peters: Tatsache ist,
dass sich die Verkäufe von digitalen Kameras derzeit jedes Jahr verdoppeln
- davon ein Teil als Ersatz für Digitalkameras der ersten Generation.
In welchem Ausmass und wie schnell die digitale Fotografie die traditionelle
Fotografie verdrängen wird, ist allerdings sehr schwer zu sagen.
Dies hängt von zu vielen, schwierig zu prognostizierenden Faktoren
ab. Immerhin gibt es bei der Digitalfotografie im Moment noch viele limitierende
Faktoren: Dazu gehören unter anderem der Preis der Kamera, der Speicherbedarf
und die Kosten für zusätzliche Speichermedien, sowie der Stromverbrauch
(Batterien). Nicht zuletzt ist noch zu wenig bekannt, das sich der Digitalfotograf
seine Aufnahmen über das Internet auf hochwertigem Fotopapier ausdrucken
lassen kann - schnell und preiswert. Allerdings ist dies im Vergleich
zum traditionellen Fotoversand immer noch eindeutig zu kompliziert und
unbequem.
Email
an den Autor (Dominik Landwehr)
copyright
2001 compress +
Dominik Landwehr
Home
|